Der VfL Germania Leer hat in den letzten fünf Jahren mehr als eine Million Euro Schulden abgebaut. Das gab nun der Vorstand um den 1. Vorsitzenden, Michael Zimmermann, den 2. Vorsitzenden Ferhat Özdemir und Beisitzer Herold Hagemann bekannt. "Uns fehlt noch eine mittlere, fünfstellige Summe", erklärt Zimmermann. Angesichts des über 1,3 Millionen Euro großen Schuldenberges, den der aktuelle Vorstand geerbt hatte, ist das ein riesiger Erfolg für den Verein.
Noch in diesem Jahr komplett schuldenfrei zu werden ist das nächste große Ziel, so Ferhat Özdemir. "Der Durchbruch gelang kurioserweise im Jahr 2020 – im Krisenjahr für viele Unternehmen und Vereine. Nach vielen endlosen Verhandlungen mit Sponsoren, Förderern und Gläubigern können wir nun festhalten, dass der Schuldenstand um über 95% abgebaut werden konnte", teilt Michael Zimmermann mit. Die Verhandlungen liefen maßgeblich unter der Führung von Özdemir.
Der 2. Vorsitzende erinnert sich, wie 2015 für ihn alles begann. Auf ausdrücklichem Wunsch des Ehrenvorsitzenden Enno Poets trat Özdemir als zweiter Vorsitzender in den Vorstand ein. „Ferhat Özdemir ist ein erfolgreicher Unternehmer mit kaufmännischem Weitblick. Er war und ist für mich die richtige Person, die Zukunftsfähigkeit des Vereins nachhaltig mitzugestalten“, sagt Poets. Dass die Tätigkeiten als Unternehmer, als Stadtratsmitglied und als Vorsitzender des Vereins Kickers Leer erhebliche zeitliche Belastungen mit sich bringen, dürfte jedem klar sein. Umso mehr Überzeugungskraft musste Poets aufwenden, um den anfänglich zögernden Özdemir für den Posten zu gewinnen.
„Das Ziel, die Schulden von über 1,3 Millionen Euro abzubauen und die Zukunftsfähigkeit des Traditionsvereins zu sichern, wurde maßgeblich durch den persönlichen Einsatz und dem Verhandlungsgeschick von Ferhat Özdemir erreicht“, berichtet Michael Zimmermann. "Es war eine große Herausforderung. Germania Leer ist nicht nur ein Traditionsverein, es besteht auch die Tradition, den Erfolg des Vereins an dem Tabellenstand der ersten Herrenmannschaft zu messen“, bewertet Zimmermann die damalige Situation. Im Spannungsfeld von sportlichem Anspruch und der Notwendigkeit, den Verein am Leben zu erhalten wurden damals die Kosten für die Fußball-Mannschaft drastisch gesenkt. „Dies führte natürlich zu Konflikten und Spannungen. Auch die Presse fiel seinerzeit über uns her. Da war von Ausverkauf und Kaputtsparen die Rede. Bei Germania würden die Lichter ausgehen wurde geschrieben“, berichtet Herold Hagemann und fügt an: „Das Meiste davon hat Ferhat als Entscheidungsträger und Leiter der Fußballabteilung abbekommen. Gerade in diesen schwierigen Zeiten war es wichtig, zusammenzustehen und gewisse Dinge auszuhalten, um das Ziel konsequent weiter verfolgen zu können.“ Denn die Kostensenkungen im Herrenbereich führten höchstens dazu, die Verbindlichkeiten nicht weiter anwachsen zu lassen. Für eine Entschuldung im siebenstelligen Bereich mussten langwierige Verhandlungen geführt und Sponsoren gewonnen werden. „Dass dies nun geschafft wurde und Germania wieder in ruhigerem Fahrwasser in die Zukunft fahren kann freut mich natürlich sehr“, erklärt Ferhat Özdemir und ergänzt: „Ich bin ein Kind des Vereins und habe von der F-Jugend an bis in den Herrenbereich hier gespielt“. Die Zukunft des Vereins ist für mich eine Herzensangelegenheit. Dass ein bewusstes Kostenmanagement auch mit hohen sportlichen Ansprüchen vereinbar ist, davon ist Özdemir überzeugt. „Mit der Verpflichtung von Michael Zuidema für die nächsten Jahre untermauern wir unsere Zielsetzung, uns mit jungen Talenten langfristig mindestens in der Landesliga festzubeißen und eine feste Größe in dieser Region zu bleiben.“
Auch bei der Tilgung der restlichen Schulden will Germania Leer weiterhin den Weg als Verein mit sozialer Verantwortung gehen. "Viele Leute denken automatisch an Fußball, wenn sie „Germania Leer“ hören", erklärt Zimmermann. In der Wahrnehmung dominiert auch tatsächlich der Volkssport Fußball unseren Verein. Doch in der Realität sind wir viel mehr als das. So sind beispielsweise unsere Leichtathleten und Judoka seit vielen Jahren auf einem hohen Leistungsniveau sowohl auf Landes- als auch auf Bundesebene unterwegs. Eines der wichtigsten Ziele unseres Vereins ist es, Kindern und Jugendlichen die Möglichkeit zu vielfältiger sportlicher Betätigung zu bieten, vom Breiten- bis zum Leistungssport. Wir gestalten den VfL Germania Leer zu einem Ort der sportlichen und außersportlichen Freizeitgestaltung, der Kommunikation, der Geselligkeit und der sozialen Geborgenheit. Nicht zuletzt sind wir auch der Ort für interkulturelle Begegnung in unser Heimatstadt Leer", lautet die klare Ausrichtung des VfL. Die finanzielle Gesundung des Vereins soll neue Möglichkeiten für alle Sportler des Vereins bieten und sicherstellen, dass bei der „Wundertüte Germania“ die Lichter noch lange nicht ausgehen.
Das für heute, 21. Oktober, angesetzte Landesliga-Spiel zwischen unserem VfL und
dem SV Bevern
e.V. fällt leider aus.
Der Platz des Hoheellern-Stadions ist nach den anhaltenden Regenfällen leider nicht
bespielbar.
Am Sonntag um 15.00 startet das erste Heimspiel der ersten Herren gegen BW Papenburg. Bitte beachtet unser Hygienekonzept. Wir weisen darauf hin, dass aufgrund der Coronabestimmungen von jedem Zuschauer die Kontaktdaten erhoben werden müssen. Die Zuschauermenge ist begrenzt.
Aufgrund der neuen Bestimmungen des Landes Niedersachsen ist der Ausschank und der Konsum von alkoholischen Getränken auf dem gesamten Gelände untersagt.
Der VfL Germania Leer hat einen weiteren Spieler verpflichtet:
Von Frisia Loga wechselt Tobias Timpe an den Hoheellernweg. „Wir hatten in der Defensive noch Handlungsbedarf. Mit Tobi konnten wir jetzt unsere Wunschlösung verpflichten“, sagt Germania-Trainer Michael Zuidema. Bereits in der Vergangenheit hatte der VfL mehrfach versucht, Timpe zu verpflichten, was jedoch vor allem an beruflichen Verpflichtungen scheiterte. „Deshalb hätte er damals nur eingeschränkt trainieren können“, so Michael Zuidema. Jetzt passt aber alles. „Tobis körperliche Präsenz, Zweikampfstärke sowie Spielintelligenz werden uns weiterhelfen.“
Timpe spielte seit 2014 für Frisia Loga und gehörte beim Bezirksligisten zum Stammpersonal.
Vor seiner Zeit bei Frisia spielte er für die A-Jugend des JFV Leer.
Kickers Leer baut ab der kommenden Saison die Kooperation mit dem VfL Germania Leer aus. Die Spielgemeinschaft wird sich auf die erste Herrenmannschaft von Kickers in der Ostfrieslandklasse A erweitern. Für diese SG Kickers Leer I/Germania Leer II wurde mit Alair Cruz Vicente nun Ex-Profi als Spielertrainer verpflichtet, welcher für den VfL spielberechtigt ist und in der unterbrochenen Saison bereits bei Germania "auf Abruf" zum Kader gehörte.
Der 39-jährige Cruz war selbst mehr als 20 Jahre als Profi aktiv. Für AZ Alkmaar spielte der Brasilianer achtmal in der niederländischen Eredivisie. In der 2. niederländischen Liga (Eerste Divisie) kam er auf über 200 Einsätze für Klubs wie Sparta Rotterdam, FC Volendam und Telstar – die meisten Zweitligaspiele (142) absolvierte er aber für den SC Veendam.
„Es ist klasse, dass wir so einen tollen, menschlich agierenden Trainer dazu gewinnen konnten“, so Germanias 2. Vorsitzender Ferhat Özdemir, der zugleich Vorsitzender von Kickers Leer ist. „Mir ist das Team wichtig. Wer sich einbringt und arbeitet, wird dafür belohnt“, sagt der neue Kickers/VfL II-Trainer Cruz Vicente.
Auch die fußballerische Qualifikation im Taktischen und Technischen werde er fördern und fordern. Der Teamgedanke habe für ihn dabei immer Vorrang. Er macht deutlich, dass es ihm egal sei, ob er
Profis oder Amateure trainiere. Die Mentalität sei ihm wichtig und allem übergeordnet.
Während mit der SG Kickers I/Germania II künftig eine Spielgemeinschaft in der Ostfrieslandklasse A startet, wird es mit der SG Kickers Leer II/Germania U23 eine weitere SG geben. In welcher
Spielklasse sie antreten wird, entscheidet sich nach der NFV-Entscheidung am 27. Juni über einen voraussichtlichen Saisonabbruch.
Marcel Bergmann wechselt den Verein. Der 22-Jährige spielt in der kommenden Saison beim
Regionalligisten SSV Jeddeloh II, der von Ex-Bundesliga-Torhüter Oliver Reck (Werder und Schalke) trainiert wird. „Menschlich wie sportlich habe ich es total genossen, Teil der Mannschaft gewesen
zu sein“, sagt er über die Germanen.
„Wir haben ihn von einem Bezirksligisten geholt und geben ihn an einen Regionalligisten ab – das ist für alle eine
Win-Win-Situation“, erklärt Germania-Trainer Michael Zuidema.
Der talentierte Torhüter ist in diesem Jahr schon der Dritte, der den Verein für einen höherklassigen Verein verlässt. Alagie Jabbie ist bei Jong FC Emmen, U21-Mannschaft des niederländischen
Erstligisten, untergekommen und Ibrahim Sillah spielt künftig für Kickers Emden in der Oberliga. „Das zeigt, dass wir eine Menge richtig machen“, ist Zuidema überzeugt. „Wir wünschen Marcel für
seine Zukunft alles erdenklich Gute.“
Bergmann war im Sommer 2018 vom TB Twixlum nach Leer gewechselt. In der Meister-Saison 2018/19 stand er in allen Bezirksliga-Spielen im Kasten der Germania. In der nun durch die Corona-Pandemie
unterbrochenen Spielzeit absolvierte er 16 der 18 möglichen Landesliga-Partien. „Ich wünsche jedem Einzelnen bei Germania von Herzen alles Gute“, sagt Bergmann zum Abschied.
Die Corona-Krise bestimmt den Alltag nach wie vor - auch im Amateursport. In diesem Zusammenhang wundern sich die Verantwortlichen des VfL Germania Leer darüber, dass immer noch an den Planungen des Vorbereitungsturniers „Ostfriesland-Cup“ festgehalten wird, für das auch der VfL als Landesligist qualifiziert ist.
„Ich habe gelesen, dass jetzt die Gruppen ausgelost werden und man das Turnier unbedingt durchziehen möchte. Falls das wirklich stattfindet, stehen andere Interessen über der Gesundheit aller Beteiligten“, erklärt Germanias erster Vorsitzender, Michael Zimmermann. Dazu sagt Germanias zweiter Vorsitzender, Ferhat Özdemir: „Ich kann mir schwer vorstellen, dass in diesem Kalenderjahr vor der Freigabe eines Impfstoffes im Amateurbereich wieder Fußball gespielt wird.“ Und selbst für den unwahrscheinlichen Fall, dass man bis dahin so weit sein sollte, dass ein solches Turnier stattfinden könne – „wie viel Spaß würde dieser 'Maskenball' den Zuschauern machen?“, gibt Özdemir zu bedenken. „Da haben alle teilnehmenden Vereine außerdem eine Verantwortung für die Risikogruppen unter den Zuschauern. Ich halte es daher für sinnvoll, sich an der Europameisterschaft zu orientieren und das Ganze ein Jahr zu verschieben“, schlägt der zweite VfL-Vorsitzende vor.
Die Vereinsführung ist sich daher einig: Sollte der Ostfriesland-Cup unter den aktuellen Umständen stattfinden, dann würde Germania Leer nicht daran teilnehmen. „Man weiß nicht, wie die Situation bis dahin ist. Aber nach jetzigem Stand wäre es verantwortungslos", begründet dies Germania-Trainer Michael Zuidema. „Generell sollte man für den Fußball nicht leichtfertig die Gesundheit gefährden - weder die eigene, noch die anderer Menschen. Und schon gar nicht für ein Vorbereitungsturnier", betont Michael Zimmermann. Nur wenn seitens der führenden Experten oder der Landesregierung erklärt werde, dass die Ausführung eines solchen Turniers unbedenklich sei, lasse der Verein seine Mannschaft wieder an sportlichen Wettkämpfen teilnehmen.
Michael Zuidema erklärt außerdem, wie Germania aktuell mit der Situation umgeht: „Wir trainieren weiterhin in Kleingruppen. Wir sollten alle sehr vernünftig und behutsam mit der Situation umgehen. Der jüngsten Vorfälle haben gezeigt, wie schnell sich das Virus wieder ausbreiten kann.“ Zimmermann stimmt ihm zu und betont: „Wir werden als Verein der Fürsorgepflicht für unsere Sportler weiterhin bestmöglich nachkommen.“ Wann der reguläre Spielbetrieb wieder starten könne, sei nicht absehbar. „Gesundheitsministerin Reimann geht davon aus, dass Mundschutzpflicht und Abstandsregelung so lange bestehen, bis es einen Impfstoff gibt“, sagt der erste Vorsitzende.
„Wir dürfen im Amateurfußball nicht dem Trugschluss unterliegen, schon wieder an Spielbetrieb zu denken, weil das in der Bundesliga bereits passiert. Kein Amateurverein kann die Bedingungen wie in der Bundesliga erfüllen. Wir können keine Quarantäne-Trainingslager machen und haben kein Ärzteteam, das vor jedem Spiel Corona-Tests durchführt“, sagt Ferhat Özdemir. „Wenn sich bei einem Fußballturnier jemand infiziert, schlägt das wahrscheinlich eine höhere Welle als andere bekannte Vorfälle. Davon könnten sogar kleine Firmen lahmgelegt werden, weil eine Quarantäne nicht nur für Spieler, sondern auch für Familien und Freunde droht“, so der zweite Germania-Vorsitzende.
Der Kader des VfL Germania Leer für die kommende Saison nimmt immer konkretere Formen an. Mit Lukas Berghaus steht nun ein weiterer Neuzugang fest. Der 20-Jährige kehrt vom VfB Uplengen zurück an
den Hoheellernweg. Bereits in der Saison 2017/18 trainierte Berghaus als A-Jugendlicher mit dem Germania-Kader, kam damals aber vornehmlich im U19-Landesliga-Team des JFV Leer zum Einsatz. Über
eine kurze Zwischenstation in Loga zog es ihn zum VfB Uplengen. Dort reifte er zum absoluten Stammspieler. In 29 Einsätzen (fünf Tore) trug der Mittelfeldspieler vergangene Saison maßgeblich zum
Klassenerhalt der Remelser bei. Auch in dieser Saison gehört Berghaus zum Stammpersonal beim VfB und kam in elf Spielen zum Einsatz. "Wir haben vor drei Jahren schon gesehen, wie viel
fußballerisches Potenzial Lukas mitbringt. Wir haben seinen Weg seitdem aufmerksam verfolgt. Er ist mit 20 Jahren immer noch ein junger Spieler, der in seiner Zeit in Uplengen sehr an Robustheit
dazu gewonnen hat", sagt Germania-Trainer Michael Zuidema. "Uns hat außerdem sehr gefallen, dass er als junger Spieler schon viel Verantwortung auf dem Platz übernommen hat."
Für Germania ist Berghaus der sechste Neuzugang für die kommende Spielzeit. Erst vor drei Tagen hatte der VfL weitere Zugänge bestätigt.
"Germania ist mein Verein", sagt Michael Zuidema, Trainer der Landesliga-Mannschaft. Nun hat der 38-Jährige mit seinem Verein gleich um drei Jahre verlängert - bis Ende der
Saison 2023/24. Am Dienstagabend legte Germanias 2. Vorsitzender, Ferhat Özdemir, dem VfL-Coach nach Abstimmung mit dem Vorstand seinen neuen Vertrag zur Unterschrift
vor.
Zuidema hat nicht lange gezögert und diesen unterschrieben. "Ich spüre hier die volle Rückendeckung des Vorstands. Als junger U19-Trainer wurde mir das Vertrauen geschenkt,
mich im Herren-Bereich als Trainer weiterzuentwickeln", begründet der gebürtige Jemgumer seine Unterschrift. Mit Thorben Dirks habe er zudem einen tollen Fachmann als
Co-Trainer zur Seite gestellt bekommen. "Wir können in Leer in Ruhe arbeiten. Als es hier schwierig wurde und in den Medien vom Ausverkauf bei Germania berichtet wurde, sind
hier alle enger zusammengerückt", erinnert sich der VfL-Coach. Das finde er bemerkenswert.
Auch im Vorstand der Germanen freut man sich über die langfristige Planung auf der Trainer-Position. "Wir sind froh und sehr glücklich, dass wir so einen Trainer haben.
Michael verliert niemals die Ziele des Vereins aus den Augen", lobt Özdemir Zuidema. Die Vereinsspitze sei mit der Arbeit des Trainers sehr zufrieden. "Er hat bei Germania
wieder eine richtig familiäres Umfeld geschaffen. Das spiegelt sich auch in den Leistungen seiner Mannschaft wieder. Deshalb wollten wir die Weichen für eine langfristige
Zusammenarbeit früh stellen."
Gemeinsam wolle man nun die sportlichen Ziele im Leeraner Fußball vorantreiben. "Wir haben in den letzten Jahren viel aufgebaut und Germania ein anderes Gesicht gegeben, mit dem sich viele identifizieren können", sagt Zuidema. Damit meint er die Entwicklung junger Spieler aus der Region, die ihm sehr am Herzen liegt. "Wir heben uns von anderen Vereinen in der Landesliga schon ein wenig ab, da wir nicht auf gestandene Landesliga-Qualität setzen, sondern ausschließlich jungen Spielern das Vertrauen schenken", betont der VfL-Coach.
Diese Strategie soll auch bei kurzfristigem Misserfolg weiterverfolgt werden. Özdemir verdeutlicht: "Wir gewinnen und wir verlieren zusammen. Und notfalls gehen wir auch zusammen in die Bezirksliga." Vom eingeschlagenen Weg der Fußball-Abteilung sei er vollends überzeugt. Dazu zählt auch die Kooperation mit Kickers Leer, dem Partner der 2. Herren des VfL. Gemeinsam streben die beiden Leeraner Vereine den Aufstieg in die Ostfrieslandliga an. "Wir haben nun einen tollen Unterbau", findet Zuidema. Junge Spieler, die nicht auf Anhieb den Sprung in die Landesliga-Mannschaft schaffen, können dort Spielpraxis sammeln. Das gelte auch für den Nachwuchs aus der A-Jugend des JFV Leer, der mit der ersten Mannschaft in der Bezirksliga spielt.
Dass die vorrangige Zusammenarbeit mit jungen Spielern erfolgsversprechend ist, zeigen nach Zuidemas Meinung die ehemaligen Germania-Spieler, die nun höherklassig spielen oder
gespielt haben. Torhüter Marcel Bergmann ist beim Regionalligisten SSV Jeddeloh unter Vertrag, Ibrahim Sillah ist zu Kickers Emden gewechselt, Nikky Goguadze ging im Januar
2019 zum Bremer SV in die Oberliga. Marek Janssen spielt mittlerweile in der Regionalliga für Atlas Delmenhorst und Alagie Jabbie wird in der U21 des FC Emmen auf eine
Profi-Karriere in den Niederlanden vorbereitet. "Bei uns können sich entwicklungsfähige, junge Spieler für höhere Aufgaben empfehlen", sind sich Zuidema und Özdemir einig.
Die Konzentration auf junge Sportler bringe aber auch eine große soziale Verantwortung mit. "Wir bilden hier nicht nur Spieler aus, sondern legen auch Wert auf menschlichen
Umgang miteinander", betont der Germania-Trainer. Geld soll dabei keine große Rolle mehr spielen, sagt Özdemir. "Das Kommerzielle rückt in den Hintergrund." Mit der neuen
Identität Germanias geht der Fokus auf das rein Sportliche einher. Mit der Vertragsverlängerung von Michael Zuidema ist hierfür ein weiterer wichtiger Schritt gemacht worden.
Endlich die ersten Punkte! Der VfL Germania Leer hat am Mittwochabend in der Landesliga mit 4:1 (1:0) bei Grün-Weiß Firrel gewonnen. Die Mannschaft von Trainer Michael Zuidema trat von Beginn an
aggressiv auf und erkämpfte sich verdient den ersten Sieg in dieser Saison.
"Ich bin beeindruckt von meiner Mannschaft. Sie ist hier von der ersten bis 90. Minute in allerhöchster Intensität aufgetreten. Das hat man sich erträumt und die Mannschaft hat sich für den
gesamten Aufwand in den letzten Wochen und Monaten belohnt. Das finde ich wirklich schön", sagte Zuidema freudestrahlend nach der Partie.
Ebenso wie sein Team war der Trainer über das gesamte Spiel hinweg mit großem Einsatz an der Linie hoch- und runtergelaufen, peitschte seine Spieler an, gab Anweisungen und kassierte Gelb, als es
Schiedsrichter Marc Lübbers aus Wesuwe zu bunt wurde.
Einen ersten Warnschuss gab der VfL in Person von Eike Begemann in der 10. Spielminute ab. Einen Freistoß vom rechten Strafraumeck zirkelte er knapp über die Latte. Torraumszenen gab es in der
ersten Hälfte nicht allzu viele, doch in der 25. Minute ging Germania dann durch ein Eigentor in Führung.
Max Schrock-Opitz brachte eine Flanke von links in den Sechzehner. Diese war zwar zu kurz für Arlind Jonjic, doch Firrel-Verteidiger Gökay Batbay überraschte den spät herauslaufenden Keeper der
Grün-Weißen, Marcel Kayser, und köpfte zur 1:0-Führung der Germanen ins eigene Tor.
Nur drei Minuten später herrschte schon wieder kollektiver Jubel auf der Germania-Bank: Der laufstarke und engagierte Julian Jauken tauchte allein vor dem Tor der Hausherren auf, ließ Kayser
aussteigen und schob zum vermeintlichen 2:0 ein. Doch nach kurzer Absprache zwischen Spielleiter Lübbers und seinem Linienrichter entschieden diese auf Abseits.
Es ging intensiv weiter, bis auf Gelbe Karten gab es bis zur Pause aber keine nennenswerten Szenen, geschweige denn Torchancen. Das sollte in der zweiten Hälfte anders aussehen.
Firrel war anzumerken, dass sie die zweite Hälfte besser gestalten wollten, allein der VfL ließ die Hausherren nicht - und wurde selbst gefährlich. Einen Freistoß aus 25 Metern zirkelte Begemann
sehenswert in den rechten Knick zum 2:0.
Bevor Firrel reagieren konnte, legte Germania nach. Und wieder half eine Standardsituation: Nick Kassmann zog einen Freistoß als Aufsetzer knapp um die Mauer und brachte damit Kayser in
Verlegenheit. Der Keeper wehrte die Kugel hoch in die Mitte ab, wo Jonjic per Kopf zum 3:0 abstauben konnte.
Eine Viertelstunde ging es intensiv weiter, bis Steffen Busemann, der bis dato ein starkes Spiel ablieferte, innerhalb von drei Minuten mit Gelb-Rot vom Platz flog. Zunächst gab es ein
Allerweltsfoul, bei dem mit etwas Fingerspitzengefühl auch eine Verwarnung gereicht hätte. Gelb hätte er dann eine Minute später sehen müssen, als er einen Schritt zu spät kam.
Mit einer mündlichen Verwarnung im Gepäck machte sich Busemann an der rechten Außenbahn auf in den nächsten Zweikampf und legte seinen Gegenspieler, der sonst viel Platz nach vorne gehabt hätte -
Gelb-Rot.
In knapp 20 Minuten Überzahl hörten die Germanen jedoch nicht auf, den Gegner weiterhin aggressiv anzulaufen. Nach einer Ecke vom eingewechselten Tobi Böhmann konnte Jonjic völlig freistehend
platziert in die linke untere Ecke einköpfen. 4:0 nach 81 Minuten. Das Spiel war entschieden. Da machte es auch nichts, dass Firrels Manuel Suda den bärenstarken Debütanten im Tor des VfL, Joost
Oltrop, kurz vor Schluss zum 1:4 überwand.
Zuidema hofft, dass sein Team nicht nur die drei Punkte aus dem Spiel mitnimmt: "Wir haben die Körperlichkeit aus der Landesliga angenommen. Das macht mir große Hoffnung für die nächsten Spiele,
wenn wir so weitermachen." Schon am Sonntag geht es nämlich weiter in der Landesliga: Germania muss ab 15 Uhr beim VfL Wildeshausen antreten.
Der VfL Germania Leer lässt Ayaovi Bamezon ziehen. Wie zwischen Trainer Michael Zuidema und „Challo“, wie der Innenverteidiger genannt wird, verabredet, wird der 26-Jährige nun nach Hamburg
ziehen und ein Studium beginnen.
„Das ist für Germania natürlich schade. Dass er damals zu uns gekommen ist und wie er sich dann entwickelt hat, war für uns natürlich ein Sechser im Lotto“, sagt der Germania-Coach in der
Nachbetrachtung. „Challo“ habe menschlich wie sportlich einen riesigen Sprung gemacht, beurteilt Zuidema.
Im Sommer 2019 habe er mit dem 26-Jährigen im Café am Markt in Emden zusammengesessen und über dessen Wechsel vom TuS Pewsum zum VfL gesprochen, erinnert sich der VfL-Trainer. „Er hatte
eigentlich schon bei Pewsum zugesagt. Er wollte sich aber anhören, was ich zu sagen hatte. Letztlich haben wir zwei Stunden gesprochen. Das war eines der besten Gespräche, das ich überhaupt über
Fußball hatte“, erinnert sich Zuidema.
Dieses Gespräch habe ihn dann zum Überlegen gebracht und letztlich habe Bamezon zugesagt. Der 26-Jährige avancierte in der folgenden Landesliga-Saison zum Leistungsträger in der Defensive,
absolvierte 15 der 18 möglichen Partien und erzielte dabei ein Tor.
Bamezon nimmt viel Positives aus seiner kurzen Germania-Episode mit: „Es war eine super Zeit. Ich habe viele neue Freunde dazu gewonnen. Michael hat mir nochmal einiges über den Fußball
beigebracht. Der Teamgeist war enorm, das hatte man damals schon beim ersten Spiel zu Hause gegen Firrel spüren können“, sagt der Innenverteidiger. Eer werde die Atmosphäre in der Kabine vor
jedem Spiel wie auch nach dem Spiel vermissen, wenn die Musik-Box anging und einer der Spieler den DJ machte.
„Ich wünsche dem Team, dass sie diesen Entwicklungstrend aus den Monaten vor Corona wieder aufnehmen um dann ihr Potenzial zeigen. Alles Andere wird dann von selbst kommen, da bin ich mir
sicher. Ich werde alle im Team vermissen, ob Trainerteam oder Betreuerstab. Danke für die kurze, aber doch schöne Zeit“, sagt „Challo“ zum Abschied.
Der 26-Jährige ist nach den Abgängen von Alagie Jabbie (FC Emmen II), Ibrahim Sillah (Kickers Emden) und Marcel Bergmann (SSV Jeddeloh) schon der vierte Stammspieler, der den VfL verlässt. Von
Seiten des Vereins wünschen ihm alle nur das Beste für seine Zukunft in Hamburg.
Der VfL Germania Leer hat einen Torhüter verpflichtet. Von Bezirksligist Frisia Loga wechselt Frank Beekmann mit sofortiger Wirkung an den Hoheellernweg.
Trainer Michael Zuidema erklärt, warum der VfL den 25-Jährigen holt: "Frank hat schon früh bei Frisia Loga Herren-Erfahrung gesammelt und hat für sein Alter eine Menge Erfahrung. Er hat starke
Reflexe, strahlt Ruhe aus und spielt gut mit." Auch menschlich sei Beekmann ein feiner Kerl, urteilt der Germania-Coach.
Der Schlussmann begründet, warum er sich für Germania entschieden hat: "Die Landesliga fand ich schon immer interessant. Außerdem kenne ich aus Loga auch schon Julian Jauken und Max
Schrock-Opitz. Das sind gute Typen." Beekmann kennt auch Daniel Diekmann und Arlind Jonjic gut, die wie er in diesem Sommer nach Leer wechseln.
Frank Beekmann spielte seit 2014 bei Frisia Loga, seine komplette Jugendzeit verbrachte er beim TV Bunde. In der vergangenen Spielzeit absolvierte er zehn von 15 möglichen Partien für Frisia in
der Bezirksliga.