"Hier gewinnt nur einer. Germania und sonst keiner!“, sangen die Fans des Fußball-Landesligisten Germania Leer im Spiel gegen BW Papenburg bereits in der zehnten Spielminute. Und sie sollten – zumindest am Freitagabend – Recht behalten, denn die Elf von Michael Zuidema bestimmte das Spielgeschehen und feierte letztendlich einen 4:1-Sieg gegen den Rivalen aus dem Emsland. Vollends zufrieden zeigte sich Zuidema nach Spielschluss: „Unser Konzept ist heute voll aufgegangen. Es war ein verdienter Sieg.“ Papenburgs Trainer Alo Weusthof ging mit seiner Mannschaft hart ins Gericht: „Keiner hatte heute Normalform. Vor allem die ersten beiden Gegentore fielen zu einfach.“
Rund 400 Zuschauer verfolgten das durchaus temporeiche Spiel im Leeraner Hoheellern-Stadion – zumeist dick angezogen mit Winterjacke, Schal und Handschuhen. So auch Marek Janssen. Für den 22-Jährigen, der gebürtig aus Jemgum kommt und seit Sommer für Fußball-Oberligist Atlas Delmenhorst spielt, war es ein besondere Partie. Bei Germania sammelte er seine ersten Erfahrungen im Herrenbereich, ehe er 2017 zu BW Papenburg wechselte. Janssen war froh, dass er sich das Duell seiner Ex-Vereine vor Ort anschauen konnte. „Wir trainieren oft freitags. Doch an diesem Wochenende ist das Abschlusstraining für Sonnabend-Vormittag angesetzt“, sagte Janssen, der einzig einen Wunsch für das Aufeinandertreffen seiner ehemaligen Teams hatte: „Hauptsache interessant, ein paar Tore würde ich gerne sehen.“
An der Bande auf der Stehtribünenseite sah Janssen, wie Leer bereits nach sechs Minuten in Führung ging: Nach einem Zweikampf zwischen Germania-Kapitän Lukas Koets und Papenburgs Niklas Jansen kam der Ball zu Lukas Siemers, der freistehend aus zehn Metern flach vollendete. Es war die erste Chance der Partie.
Nachdem die Germania-Fans auf der Sitztribünenseite erstmals zu singen begonnen hatten, besaß Papenburg die Möglichkeit zum Ausgleich. Nach einer Flanke von Michael Eissing gingen Papenburgs Niklas Papen und Germanias Torwart Marcel Bergmann zum Ball. Von Bergmann zuletzt berührt, landete der Ball auf dem Tornetz (12.). Auf der anderen Seite scheiterte der Leeraner Julian Jauken zweimal am Gäste-Keeper (17./19.).
Dann begann eine Phase, in der sich beide Teams auf holprigem Untergrund viele Abspielfehler leisteten. „Wacht auf jetzt“, rief Germania-Coach Michael Zuidema aufs Feld. In der 40. Minute eroberte sich Koets den Ball, ließ zwei Gegenspieler mit einer Körpertäuschung stehen und jagte den Ball zum 2:0 unter die Latte. Noch vor der Halbzeitpause kam Papenburg per Elfmeter zum Anschlusstreffer durch Zolfaqar Nazari (45.+1). Zuvor hatte Ayaovi Bamezon Yanik Runde zu Fall gebracht.
Nach der Pause begann Papenburg druckvoll, ohne zwingend zu werden. Den Zwei-Tore-Abstand für Leer stellte das 18-jährige Talent aus den Niederlanden, Alagie Jabbie, mit einem direkt verwandelten
Freistoß aus 20 Metern wieder her (60.). In der 88. Minute schloss Koets einen von vielen Kontern zum 4:1-Endstand ab (88.).
Text-Quelle: Ostfriesen-Zeitung
Germania Leer - Blau-Weiß Papenburg 4:1
Der VfL: Bergmann; Jabbie, Bamezon, Pruin, Malchus (77. Hockmann), S. Busemann (90.+1 Werner), Sillah, Koets, Jauken, Kassmann, Siemers (84 N. Busemann)
Papenburg: Schendzielorz, Jansen, Knoll (63. Alsubaih), Papen, Nazari, Wemken, Nakelski, Eissing (46. Lange), Runde, Fuchs, Sellere (70. Gecer)
Tore: 1:0 Siemers (6.), 2:0 Koets (40.), 2:1 Nazari (Foulelfmeter, 45.+1), 3:1 Jabbie (60.), 4:1 Koets (88.)