Trainerentlassung 1. Herren

Aus gegebenen Anlass äußern wir uns zur Trainerentlassung der ersten Fußball-Herren-Mannschaft.

 

Es haben mehrere Dinge dazu geführt, dass das Vertrauensverhältnis zwischen Verein und Trainerteam zerstört wurde. Es wird behauptet, der Grund für die Entlassung wäre, dass der Vorstand nicht mit der Kritik des Trainers und von Teilen der Mannschaft einverstanden war. Das ist jedoch nicht der Fall.


Der Vorstand ist es gewohnt, mit berechtigter und unberechtigter Kritik umzugehen. Sonst würden wir das Amt nicht schon mehrere Jahre ausüben. Wir sehen Kritik als etwas Notwendiges, um sich als Verein weiterzuentwickeln. Was wir allerdings nicht tolerieren, ist, wenn „Bezahlsportler“ – also Angestellte des Vereins sich öffentlich über ihren Arbeitgeber und angeblich schlechte „Rahmenbedingungen und fehlende Strukturen“ beschweren und sich diffamierend über ehrenamtlich tätige Personen äußern. Als vor einigen Wochen nahezu die komplette ehrenamtliche Cateringmannschaft wegen Coronafällen ausfiel und die Würstchenbude zu einem Heimspiel nicht öffnen konnte, echauffierten sich diese Personen gleich wieder darüber, was doch für Zustände bei Germania vorherrschen. Dann gab es im März die Situation, dass nach einem verlorenem Spiel die Platzbedingungen und somit wieder die Rahmenbedingungen und die fehlenden Strukturen schuld waren. Auch die öffentliche Behauptung, der Vorstand habe sich nicht rechtzeitig um die Verlängerung der Spielerverträge gekümmert, ist eine reine Schutzbehauptung. Es war wie in den Jahren davor immer die Aufgabe des Trainers, diese Gespräche zu führen – im Rahmen eines gegebenen Budgets. Diese Budgetzusage wurde bereits Ende letzten Jahres gegeben.

 

Es haben in den letzten Wochen mehrere Gespräche zwischen Vorstand und Trainerteam stattgefunden. In diesen Gesprächen wurde über die allgemeine Situation und auch über Budgetfragen diskutiert. Auch wurde darüber gesprochen, welche Möglichkeiten wir haben, um das Budget durch neue Werbepartner zu erhöhen. In einem dieser Gespräch hatten wir mit Zuidema einen Zeitpunkt vereinbart, an dem er uns mitteilt, ob er trotz der Spielerabgänge weiterhin als Trainer für Germania Leer zur Verfügung steht. Dieser Zeitpunkt wurde von ihm immer wieder verschoben, so dass wir natürlich auch parallel für eine alternative Planung Gespräche geführt haben. Anstatt sich zu Germania zu bekennen und eine verbindliche Aussage zu treffen, verurteilte er stattdessen in einem OZ-Bericht abermals die Vereinsstrukturen und die schlechten Rahmenbedingungen. Außerdem unterstellte er dem Vorstand, sich nicht leidenschaftlich genug für den Verein einzusetzen. Damit war das Maß voll. Wir hätten die Zusammenarbeit mit Michael gerne im nächsten Jahr fortgesetzt und wir bedauern es, dass wir durch sein vereinsschädigendes Verhalten gezwungen waren, noch vor dem Ende der Saison einen Schlusspunkt zu setzen. Zuidema hat in einem Zeitungsinterview gesagt, er hätte das Risiko seiner Entlassung mit der wiederholten öffentlichen Kritik am Verein bewusst in Kauf genommen. Das zeigt, worum es ihm bei dieser Sache eigentlich ging, nur um ihn selbst. Nicht um die Mannschaft, nicht um den Verein, nicht um die fransigen Eckfahnen und es war auch kein Hilferuf, wie jetzt behauptet wird. Auf diese Weise geht man nicht miteinander um.

 

In der lokalen Presse wird von Chaos und Untergang geschrieben. Wie geht der Vorstand mit diesem angeblichen Chaos um, und was sind die weiteren Pläne?

 

Zunächst einmal herrscht hier kein „Chaos“. Dass sich Teile der Mannschaft entschlossen haben, bei anderen Vereinen zu spielen, ist natürlich schade. Und natürlich schmerzt es, wenn darunter Spieler sind, die schon lange für Germania spielen. Es ist aber auch ein Vorgang, der immer wieder im Fußball stattfindet. Der Begriff „Chaos“ wird doch nur von außen hereingetragen.

 

Es geht in diesem Verein doch nicht nur um die Fußballabteilung und um den Wohlfühlfaktor von „Bezahlsportlern“. Wir haben noch etliche andere Sparten im Verein und von denen erhalten wir aktuell sehr viel Zuspruch. Und dort besteht auch nicht das Gefühl, dass der Verein „zu Grunde gerichtet wird“ – im Gegenteil. Dieses ganze Bashing wird doch hauptsächlich von Leuten betrieben, die von eigenen Problemen ablenken wollen und sich über negative Schlagzeilen freuen.

 

Nachdem wir am Montag mit der Mannschaft gesprochen haben, wurde uns mittgeteilt, dass ein großer Teil der Spieler aus Solidarität mit Zuidema erst einmal das Training und das kommende Spiel boykottiert. Einzelne Spieler berichteten uns, dass sie von selbsternannten Meinungsführern unter Druck gesetzt wurden.

 

Einerseits ein beispielloser und unsportlicher Vorgang, der rechtlich einer Arbeitsverweigerung gleichkommt, andererseits lassen wir uns von dieser Aktion weder beeindrucken noch aus der Ruhe bringen. Die Planungen für die neue Saison laufen.

 

Bereits für diese Woche ist ein Training unter der Leitung des neu zusammengesetzten Teammanagements um Frank Bajen und Arndt Watzema sowohl mit den verbliebenen loyalen Spielern als auch neuen interessierten Spielern angesetzt. Bereits einen Tag nach dem „mehrheitlichen Boykott“ haben uns Spieler angerufen, dass Sie diese Entscheidung nicht mittragen und spielen werden.

 

Daneben sind auch viele weitere Dinge in Bewegung, die wir in den nächsten Tagen und Wochen nach und nach bekanntgeben werden. Wir werden den Weg weitergehen, aus einer gesicherten finanziellen Lage heraus den Verein mittel- und langfristig zu neuem Glanz zu entwickeln. Wir denken, dass der Erfolg des Vereins nicht ausschließlich dadurch definiert wird, in welcher Liga er gerade spielt. Wir werden definitiv weiterhin an den Rahmenbedingungen und den Strukturen im Verein arbeiten. Wir sind auf einem guten Weg, weitere Personen zu gewinnen, die bereit sind, sich ehrenamtlich einzubringen und auch Verantwortung für bestimmte Bereiche zu übernehmen.

 

Weiterhin planen wir noch in dieser Saison die anstehende Jahreshauptversammlung. Dort hat jedes Vereinsmitglied die Möglichkeit, die Zukunft des Vereins mitzugestalten. Wir behaupten ja nicht, dass wir im Besitz der einzig richtigen Wahrheit und Strategie sind. Und wir behandeln den Verein auch nicht, als wenn er uns gehört. Wir sehen unseren Auftrag darin, den Verein mittel- und langfristig zukunftsfähig zu gestalten und wir haben leidenschaftlich dafür gekämpft, den Verein vor der Insolvenz zu retten. Wenn die Vereinsmitglieder der Meinung sind, andere könnten es besser machen, dann stehen wir dem nicht im Weg. Und wenn die Mehrheit der Vereins-Mitglieder der Meinung ist, wir brauchen einen Vorstand, der neue Schulden auftürmt, dann muss dieser eben gewählt werden.