Keine Tore in ansprechender Partie

Foto: Schumann/NWZ
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360 Pflichtspielminuten hat Fußball-Landesligist VfL Wildeshausen in dieser Saison nun schon hinter sich – und der Aufsteiger ist immer noch ohne Gegentor. Bei der Heimpremiere am Sonntagnachmittag vor rund 350 Zuschauern im Krandel-Stadion blieben die Wildeshauser selbst zwar auch ohne Treffer, doch mit dem 0:0 konnten am Ende beide Seiten gut leben.

„Wir haben jetzt vier Punkte und kein Gegentor, das ist absolut positiv. Mit etwas Glück gehen wir hier aber auch als Sieger vom Platz“, fasste VfL-Trainer Marcel Bragula nach dem Schlusspfiff zusammen. „Insgesamt haben wir heute zwei Teams gesehen, die sich beide gut präsentiert haben“, ergänzte Gäste-Coach Michael Zuidema.

In der ersten Halbzeit hatten die Gäste, die eine ganz junge Truppe mit einem Durchschnittsalter von 21,5 Jahren aufs Feld schickten, leichte Vorteile. Schon in der vierten Spielminute musste VfL-Keeper David Lohmann in höchster Not gegen den allein vor ihm auftauchenden Lukas-Eltjo Koets klären. Aber auch Wildeshausen war bemüht, stieß vor allem über die linke Seite häufig gefährlich nach vorne. Nach diesem Muster fiel auch die erste gute Chance des VfL, als Robin Ramkeeine Hereingabe von Michael Eberlenicht verwerten konnte (9. Minute).

Danach war aber wieder Germania Leer am Drücker. Glück hatte der VfL gleich zweimal bei Freistößen. In der 14. Minute zirkelte Steffen Busemann die Kugel aus halbrechter Position und 18 Metern rechts um die Mauer ans Lattenkreuz und ließ damit nicht nur das Aluminium des VfL-Tores, sondern auch die heimischen Anhänger zittern. 20 Minuten später war es wiederum Busemann, diesmal zentral und aus 25 Meter. Dieser Schuss hätte exakt gepasst, wenn nicht Lohmann mit einer spektakulären Flugeinlage den Ball mit den Fingerspitzen aus dem Knick gefischt hätte. Weniger effektiv verliefen bis dahin die Bemühungen der Platzherren, auch wenn die Brüder Jan und Ole Lehmkuhl kurz vor der Pause noch eine sehr gute Doppelchance besaßen (43.).

Ein anderes Bild bot sich dann in der zweiten Halbzeit, wenngleich diese ernüchternd für Wildeshausen begann. Torhüter Lohmann, der zunächst noch mit Handschuhen aus der Kabine zurückgekehrt war, konnte wegen einer Oberschenkelzerrung nicht weitermachen. Für ihn ging Sebastian Pundsack zwischen die Pfosten und kam somit schneller als wohl selbst gedacht zu seinem Pflichtspielcomeback. Viel zu tun bekam Pundsack im zweiten Abschnitt allerdings nicht, da seine Vorderleute in der Abwehr sehr kompakt standen.

Auch offensiv nahmen die Platzherren das Heft immer mehr in die Hand, wobei Aufwand und Ertrag am Ende nicht im erhofften Verhältnis standen. „Wir haben sauberen Fußball gespielt, aber bei den Hereingaben war immer noch einer dazwischen. Und der Torwart von Leer hat die Sachen, die auf sein Tor gekommen sind, toll gehalten“, fand Bragula. Die besten Möglichkeiten boten sich dabei dem eingewechselten Lennart Feldhus (60./80.) sowie Ramke (88.). Zudem sorgte ein aus Wildeshauser Sicht nicht gegebener Elfmeter für Aufregung, als Leers Torhüter Marcel Bergmann im Strafraum Maximilian Seidel gefoult hatte (86.). „Ich konnte es von meiner Position aus nicht erkennen, aber wir hatten wohl etwas Glück“, meinte Zuidema zu der strittigen Szene. „Es ist für mich unverständlich, dass der Schiedsrichter das nicht sieht“, ärgerte sich Bragula, der wenig später wegen Reklamierens noch die Gelbe Karte sah. (Text-Quelle: nwzonline.de)