VfL ist die Meisterschaft nur noch theoretisch zu nehmen

Der Ausgleich: Mark Bruns (nicht im Bild) trifft kurz vor Schluss zum 2:2.          Foto: Lohmann/Ostfriesen-Zeitung
Der Ausgleich: Mark Bruns (nicht im Bild) trifft kurz vor Schluss zum 2:2. Foto: Lohmann/Ostfriesen-Zeitung

Germania Leer ist Meister der Fußball-Bezirksliga – zumindest zu 99 Prozent. Nach dem 2:2 beim VfB Uplengen müsste der einzig verbliebene Verfolger SV Großefehn in seinen beiden kommenden Spielen sechs Punkte und 50 Tore aufholen. So gratulierte VfB-Trainer Dieke Hausmann seinem jungen Kollegen Michael Zuidema nach der nervenaufreibenden Partie zum Titel. Aber „Zuidi“ wollte die Meisterschaft noch nicht feiern. „Es fehlt noch etwas, ein Punkt, um alle theoretischen Zweifel zu beseitigen Den holen wir uns dann hoffentlich in Borssum“, sagte Zuidema – sozusagen das letzte eine Prozent. 

Die großartig kämpfenden Gastgeber hatten einen verletzten Spieler auf der Auswechselbank zu beklagen. Kurz vor der Halbzeit wollte Menke Sandersfeld einen ins Aus geflogenen Ball fangen und zurückwerfen. Dabei knallte er mit dem Kopf gegen die Auswechselbank. Er kam mit einer blutenden Platzwunde und einem Krankenwagen ins Krankenhaus.

Der VfB hatte durch Dennis Janssen nach einer halben Stunde die Führung erzielt und profitierte von einem Missverständnis in der Leeraner Abwehr, als Keeper Marcel Bergmann von einem eigenen Spieler bei einer Flankenabwehr behindert wurde.

Die Germanen hatten zwar mehr vom Spiel, aber es fehlte an der Effektivität im Sturm. Die zweite Halbzeit begann mit einem Paukenschlag. Malte Fokken vertändelte am eigenen Strafraum den Ball an Lukas Berghaus, der mit einem platzierten Schuss zum 2:0 traf. Die Remelser hätten drei Minuten später nachlegen können, aber Dennis Janssen schoss aus zwölf Metern über das leere Tor. Damit nicht genug. Fünf Minuten später stellte Schiedsrichter Torsten Hagena (Aurich) den Torschützen Lukas Berghaus wegen Ballwegschlagens mit Gelb-Rot vom Platz.

Mit der Überzahl wussten die Germanen nicht viel anzufangen. Uplengen schien locker den Vorsprung über die Zeit zu bringen und hätte bei besser ausgespielten Gegenangriffen das dritte Tor machen können. Doch mit dem Anschlusstreffer durch Philipp Maguru (88.), der den Ball an Uplengens Keeper Julian Peper vorbeispitzelte, war der Bann gebrochen.

Keine Minute später nutzte der eingewechselte Mark Bruns die Konfusion in der VfB-Abwehr und traf aus halblinker Position aus 14 Metern zum viel umjubelten 2:2. Die Emotionen kochten über, die Hektik nahm zu. Nach vier Minuten Nachspielzeit und bei aufziehendem Gewitter beendete Hagena dann das Spiel. „Schade, dass wir den Vorsprung nicht über die Zeit gebracht haben“, erklärte Dieke Hausmann nach Spielschluss.

Germanen-Trainer Michael Zuidema zeigte nach dem Abpfiff die jubelnde Becker-Faust und war überglücklich. „Die Jungs haben super gekämpft und bis zum Schluss Moral gezeigt.“ Er musste zahlreiche Glückwünsche entgegennehmen. Auch eine Sektdusche eines Fans gab es – ansonsten sah man keinen Germania-Meisterjubel. „Es fehlt noch ein Punkt“, predigte der Coach.

Bis zum letzten Spiel am Freitag, 30. Mai, gegen den TuS Esens dürfte der eingefahren sein und aus dem 99-Prozent-Titel eine 100-Prozent-Meisterschaft geworden sein – dann soll auch die große Meisterparty steigen.

Uplengen: Peper; Lütje, Ch. Gündel, Berghaus, Hillers (71. Matkowski), Drewer (62. Böden), Jünke, Lüschen, Janssen, Büscher (55. Wientjes), Ma. Sandersfeld.

Der VfL: Bergmann, D. Goguadze, Fokken, Siemers, Jauken, Kassmann (74. Saracoglu), Santjer, Busemann (58. Janssen), Koets, Maguru, G. Goguadze (46. Bruns).

Tore: 1:0 Janssen (30.), 2:0 Berghaus (53.), 2:1 Maguru (88.), 2:2 Bruns (89.).