0:1 gegen Strudden: VfL vergibt ersten Matchball im Titelkampf

Viele hitzige Zweikämpfe im Mittelfeld prägten das Spiel
Viele hitzige Zweikämpfe im Mittelfeld prägten das Spiel

Den ersten Matchball zur Meisterschaft und zum Aufstieg in die Fußball-Landesliga hat Tabellenführer Germania Leer nicht genutzt. Ein Sieg hätte zur vorzeitigen Meisterschaft gereicht. Doch die Germanen verloren beim TuS Strudden durch einen von Jeffrey Dorn verwandelten Foulelfmeter zehn Minuten vor Schluss mit 0:1. Und auch eine Meisterschaft auf dem Rückweg gab es nicht. Da aber der Tabellenzweite Großefehn das 15-Uhr-Spiel in Pewsum gewann – die Leeraner Partie war schon um 15.50 Uhr beendet, blieb dieses kuriose Szenario aus.

Enttäuscht verließen die Leeraner den Platz mit einer Niederlage, der vierten in der laufenden Saison. Der TuS Strudden blieb somit in der Saison gegen Germania Leer unbesiegt - das Hinspiel endete 2:2.

Da der etatmäßige Sportplatz des TuS Strudden einen neuen Rasen bekommt, trägt der TuS schon die gesamten Saison seine Spiele auf dem Sportplatz am Schul- und Sportzentrum in Friedeburg aus. Dort wurde der Rasen schon mächtig in Mitleidenschaft gezogen. Überhaupt nicht einverstanden mit dem Zustand war Germania-Trainer Michael Zuidema. „Eine Bewertung der Mannschaft ist aufgrund der Umstände nicht möglich“, erklärte er nach dem Schlusspfiff. Ein kontrolliertes Spiel war auf dem unebenen Platz kaum möglich. Viele Bälle versprangen oder waren gar nicht unter Kontrolle zu bringen.

Diese Umständen sollen die gute Leistung der Gastgeber nicht schmälern, die von Trainer Frank Winkler hervorragend auf den Tabellenführer eingestellt waren. Sie ließen in der ersten Halbzeit nichts zu, keine Chance waren bei den Germanen zu verzeichnen. Da auch die Gastgeber wenig in der Offensive zustande brachten, entwickelte sich ein „Mittelfeldgeplänkel“. Nur einmal lag ein Tor in der Luft, als fast mit dem Halbzeitpfiff Jeff Dorn den Ball vor dem Leeraner Gehäuse nicht richtig unter Kontrolle bekam und Dennis Heinemann aus 16 Metern knapp über das Tor schoss.

Die zweite Halbzeit begann furios. Der für Malte Fokken eingewechselte Baran Saracoglu setzte auf Linksaußen gleich zu einem Sturmlauf an und verzog aus spitzem Winkel knapp (47.). Niklas Busemann hatte wenig später die Führung auf dem Kopf, doch sein Kopfball traf nur die Unterkante der Latte (50.). Wenig später scheiterte er nach einem herrlichen Diagonalpass von Mark Bruns freistehend an Struddens Keeper Rene Breu (66.).

Ansonsten fehlte weiter beim Tabellenführer das Durchsetzungsvermögen vor dem Tor. Hatte Zuidema seine Mannen bereits in der ersten Halbzeit mit den Worten „Werdet wach“ ermahnt, stellte er in der zweiten Halbzeit fest: „Was sind wir für Schlaftabletten.“

Das Spiel schien auf ein torloses Unentschieden hinauszulaufen, doch elf Minuten vor Schluss foulte Saracoglu Aiko Wilken nach Ansicht des Spielleiters Kai Steffens (Neuharlingersiel) elfmeterreif und zeigte auf den Punkt. Torjäger Dorn verwandelte sicher und sorgte dafür, dass die Germanen noch einmal alles nach vorne warfen.

Dadurch ergaben sich Konterchancen für die Struddener. Dorn hatte bereits Germania-Keeper Marcel Bergmann überlupft, doch Nick Kassmann per Fallrückzieher auf der Linie verhinderte das 0:2. Den weit vor seinem Tor stehenden Bergmann übersah Dorn wenig später. Anstatt zu schießen, spielte er die Zeit von der Uhr. „Der Sieg geht in Ordnung, wir hätten auch leicht höher gewinnen können“, freute sich Struddens Trainer Frank Winkler.

Den zweiten Titel-Matchball hat der VfL jetzt am nächsten Sonntag beim VfB Uplengen. (Text-Quelle: Ostfriesen-Zeitung)

Strudden: R. Breu, Brabander, Wilken, Dorn, Schultz, Heinemann, P. Breu, Janssen, Rose (77. Mammen), Janßen, Spaamann

Leer: Bergmann, D. Goguadze, Fokken (46. Saracoglu), Siemers, Hockmann (20. Bruns), Jauken, Kassmann, Santjer, Busemann, Koets, G. Goguadze.

 

Tore: 1:0 Dorn (Foulelfmeter, 81.)

Germanias größte Chance - Niklas Busemann trifft aber unmittelbar nach dem Seitenwechsel nur die Latte.
Germanias größte Chance - Niklas Busemann trifft aber unmittelbar nach dem Seitenwechsel nur die Latte.