"Jeder Punkt dieser Saison war das Ergebnis harter Arbeit"

Eine spektakuläre Hinrunde in der Fußball-Bezirksliga ist beendet. Mit dem Duell zwischen TuRa 07 Westrhauderfehn und dem VfL sowie dem Derby zwischen Weener und Bunde wird am Freitagabend die Rückrunde eingeläutet. Anstoß beider Partien ist um 20 Uhr.

Germania-Trainer Michael Zuidema blickt hochzufrieden auf die erste Saisonhälfte zurück: „Wir haben nicht nur erfolgreichen, sondern auch schönen Fußball geboten. Das ist mir sehr wichtig.“ Und noch etwas stimmt ihn zufrieden: „Mich freut es sehr, wie sich alle Spieler ein Stück weiterentwickelt haben. Junge Spieler wie Nick Kassmann haben natürlich einen besonders großen Sprung gemacht. Unser Ziel ist auch die Etablierung junger Spieler. Und da haben wir schon sehr viel erreicht.“ Nach 15 Saisonspielen hat sich an der Spitze ein Quartett herauskristallisiert. Bunde (38 Punkte) liegt vor dem VfL (35), Großefehn (31) und Borssum (30). „Eigentlich müsste dort ganz oben auch TuRa 07 stehen“, sagt Michael Zuidema. „Nach dem verkorksten Saisonstart hat man zuletzt gesehen, wie viel Potenzial in der Fehntjer Mannschaft steckt.“ Deshalb sei das Duell in Westrhauderfehn quasi „ein echtes Spitzenspiel“. Ein Vergleich mit dem Hinspiel, das Germania souverän 3:0 gewann, verbiete sich daher: „Da war TuRa nach dem unglücklichen Abstieg aus der Landesliga noch in der Findungsphase. Jetzt kommt ein ganz anderer Gegner auf uns zu“, so Zuidema. 

Einen Favoriten für das Spiel sieht er daher nicht: „Aber wenn TuRa nochmal in den Meisterschaftskampf eingreifen will, dann müssen drei Punkte gegen uns her.“ Für Zuidema eine komfortable Situation: „Es hat uns schon in der ganzen bisherigen Saison gut getan, dass wir ohne großen Druck aufspielen konnten.“ Denn vor dieser Spielzeit hatte niemand den VfL auf dem Zettel. Keiner der Bezirksliga-Trainer tippte Germania als Meisterschaftskandidaten. Das hing auch zusammen mit den vielfach erörterten Etatkürzungen, die es bei der Bezirksliga-Mannschaft des VfL gegeben hatte. Germania gelang es aber, das Gerüst der Mannschaft zu halten und setzte zudem auf den eigenen Nachwuchs. Dazu landete der VfL Volltreffer bei den Neuzugängen. Die drei aus den Niederlanden verpflichteten Goguadze-Brüder schlugen voll ein. „Der Fokus lag in der Berichterstattung der Medien oft auf den drei Brüdern. Das war aber durchaus förderlich. In ihrem Windschatten konnten sich unsere Talente weiter entwickeln, ohne ab dem ersten Spieltag einer großen Erwartungshaltung ausgesetzt zu sein“, sagt Michael Zuidema. „Außerdem stimmt die Chemie in der Mannschaft. Das ist eine absolute Einheit – dazu gehören auch die Spieler, die bisher nicht ganz so viel Einsatzzeit hatten. Aber jeder Spieler wird gebraucht. Und das merken alle.“ Die Saisonziele wollen die Germania-Verantwortlichen trotz der starken Hinrunde nicht verändern. „Wir freuen uns, dass wir ganz oben dabei sind. Aber wir müssen die Kirche im Dorf lassen. Jeder Punkt dieser Saison war das Ergebnis harter Arbeit. Bisher hatten wir auch das Glück, dass wir von großen Personalsorgen verschont geblieben sind. Wie schnell es dann anders laufen kann, haben wir in der Rückrunde der vergangenen Saison gesehen“, sagt Michael Zuidema. Letztes Jahr stellte sich Germanias Kader aufgrund von Verletzungsproblemen oft von alleine auf. „Dass wir dann Leistungsschwankungen hatten, war ganz normal. Wenn man ganz oben mitmischen will, muss man auch das Glück haben, von Verletzungen verschont zu bleiben“, so der Germania-Trainer. „Wir waren in dieser Saison schon gefordert, den Ausfall wichtiger Spieler wie Marcel Lücking und Jan-Hendrik Westermann zu kompensieren. Das löst die Mannschaft super. Auf Dauer ist es aber wichtig, ihn wieder an Bord zu haben. Zumal es bei unserem sehr jungen Kader auch immer mal wieder Formschwankungen geben wird.“ Auf das Duell bei TuRa 07 Westrhauderfehn blickt Michael Zuidema mit Vorfreude voraus: „Weil es auch einfach Spaß macht gegen Mannschaften wie TuRa zu spielen. TuRa will ein Spiel selbst gestalten und hat tolle Fußballer in den Reihen, die man gerne spielen sieht. Wir sind in dieser Saison so weit, dass wir mit Respekt, aber mutig nach Westrhauderfehn fahren. Alle freuen sich auf das Spiel. Das ist echte Werbung für die Bezirksliga.“

Im Hinspiel behielt der VfL (hier: Nick Kassmann) überraschend deutlich mit 3:0 die Oberhand. Michael Zuidema weiß, dass sein Team jetzt ein anderes Spiel erwartet.
Im Hinspiel behielt der VfL (hier: Nick Kassmann) überraschend deutlich mit 3:0 die Oberhand. Michael Zuidema weiß, dass sein Team jetzt ein anderes Spiel erwartet.