3:0! VfL überzeugt beim Sieg in Bunde

Der Sieger erntete ausschließlich Anerkennung: »Das war einfach nur stark, wie Leer aufgetreten ist«, sagte Bundes Trainer Günter Geerdes. Ihm, seinem Trainerkollegen Ralph Schmidt und der gesamten Mannschaft blieb nach der 0:3-Niederlage am Sonntagabend nur eins übrig: der starken Leistung von Germania Leer großen Respekt zu zollen. Und das taten die Rheiderländer auch. Leer spielte beeindruckend. Spielerisch und läuferisch waren die Germanen eine Klasse besser als der TV, dessen Negativlauf sich fortsetzt.
»Leer hat es hervorragend gemacht - von der ersten bis zur letzten Minute. Wir sind überhaupt nicht ins Spiel gekommen«, so Geerdes. Wer das einseitige Spitzenspiel am Mölenland verfolgte und Germania Leer in den vergangenen Wochen nicht gesehen hatte, der dürfte mehr als beeindruckt gewesen sein von dem, was die Gäste 90 Minuten lang anboten: technisch guten Fußball mit hoher Geschwindigkeit, jeder Menge Bewegung und großer Präzision. So hat sich bislang noch kein Bezirksligist im Rheiderland präsentiert. Diesen Fußball kannten die meisten Bunder noch aus Landesliga-Zeiten. »Wir kommen immer besser rein. Das war schon gut heute«, stellte Leers Trainer Michael Zuidema zufrieden fest.

Die Tabellenführung hat sein Team erst einmal verteidigt. Dass Westrhauderfehn mit dem Sieg in Ihrhove am Nachmittag Druck gemacht hatte, war Leer nicht anzumerken. Die Germanen zogen ihr Spiel durch. Auch die Freitagsbelastung war scheinbar spurlos an ihnen vorbei gegangen. Ihr hohes Tempo hielten sie 90 Minuten lang aufrecht. Da konnte der TV nicht mithalten. Er stand auf verlorenem Posten. Bis auf eine Doppelchance durch Stefan Eling und Eike Schmidt wurde er ausschließlich nach Standards gefährlich. Aus dem Spiel heraus ließ Leer überhaupt nichts zu.

Die Germanen hatten zweifelsohne die stärkere Rheiderländer Achse: Marek Janssen und Lukas Koets zogen im Mittelfeld die Fäden, in der Offensive setzten sich Eike Begemann und Lukas Siemers immer wieder in Szene. Begemann degradierte die Bunder mit seiner Geschwindigkeit vor allem vor der Pause zu Statisten. Einer der Profiteure war Siemers: Er vollstreckte nach Bege­manns Antritt und Hereingabe zum 0:1 (33.). Im zweiten Durchgang legte er mit einem 20-Meter-Schuss das 0:2 nach (68.). Die endgültige Entscheidung durch Max Schrock-Opitz bereitete der 18-Jährige vor, als er gegen den angeschlagenen Renke Haken dazwischen spritzte und auf seinen Mitspieler zurücklegte (85.).
Wenn man denn ein Manko im Leeraner Spiel finden wollte, war es das, dass die Gäste die Partie nicht früher entschieden. Die Möglichkeiten waren da. Weil Leer sie aber nicht nutzte, hätte Bunde noch einmal zurückkommen können - bezeichnenderweise durch Standards. Mit seinen Freistößen sorgte Markus Winkler für die größte Gefahr, beide Male war jedoch Marcel Lücking auf dem Posten (63., 76.). Ansonsten hatte Germania alles im Griff und vermittelte den Eindruck, bei Bedarf noch einmal zulegen zu können. Der TV hatte letztlich keine Mittel, um Leer zu gefährden - und auch nicht immer das nötige Selbstvertrauen. »Wir sind in einer schwierigen Phase«, sagte Geerdes nach dem vierten sieglosen Spiel in Serie. Die Spitzengruppe haben die Rheiderländer aus den Augen verloren. (Text-Quelle: Rheiderland-Zeitung)