4:3! VfL mit dem glücklicheren Ende in einem packenden Ostfriesland-Derby

Ausgerechnet der ewige Rivale Kickers Emden hätte den VfL Germania Leer mit einem Sieg aus der Fußball-Landesliga schießen können. Weil die stark abstiegsgefährdeten Gastgeber das Ostfriesen-Derby gestern Abend aber mit 4:3 gewannen, wahrten sie ihre Minichance auf den Klassenerhalt. Zwei Spieltage vor dem Saisonende beträgt der Rückstand auf das rettende Ufer vier Zähler. „Es ist gut, dass wir nicht durch dieses Spiel abgestiegen sind. Es war ein tolles Derby, das wir in meinen Augen verdient gewonnen haben“, sagte Germania-Coach Henning Baumann. Stinksauer war dagegen Kickers-Trainer Rudi Zedi. „Wir haben Leer mehrfach eingeladen. Man muss sich dafür schämen, dass man gegen so einen Gegner vier Gegentore kassiert“, sagte er. Obwohl die Leeraner vor rund 400 Zuschauern zunächst etwas mehr vom Spiel hatten, durften die Gäste erstmals jubeln. Bei einem langen Ball auf Sebastian Bloem verschätzte sich
VfL-Rechtsverteidiger Klaus Barghorn. Bloem passte in die Mitte, wo Tido Steffens keine Mühe hatte, das 1:0 zu erzielen (9.).

Umso ärgerlicher war der Treffer für die Germanen, weil sie nach einer Verletzung von Torben Lange, der wenig später ausgewechselt werden musste, in Überzahl waren. In der
12. Minute hätte Steffens sein zweites Tor markieren können, doch Timo Klemm rettete nach einer Hereingabe von Alexander Schmidt in letzter Sekunde. In der Folge war es eine überwiegend ausgeglichene Partie, in der Leer mehr Ballbesitz hatte, während Emden im Umschaltspiel stets gefährlich war.

Als sich der Halbzeitpfiff so langsam anbahnte, schlugen die Gastgeber zu – und das gleich zweimal. Zunächst nutzte Daniel Horn eine Flanke von Martin Habben per sehenswerter Direktabnahme zum 1:1-Ausgleich (42.). Der Führungstreffer zwei Minuten später war jedoch noch schöner. A-Junior Marek Janssen vernaschte bei seinem Solo aus der eigenen Hälfte gleich mehrere Emder, lupfte den Ball auf Habben, der dem A-Jugendkeeper Alexander Bartels, der Stammtorwart Karsten Buß ersetzte, keine Chance ließ.

Nach dem Seitenwechsel vergaben beide Mannschaften erst einmal jeweils zwei Möglichkeiten. In der 64. Minute gelang Tido Steffens nach einem Schmidt-Pass sein zweites Tor – die Partie war wieder völlig offen. Doch nur fünf Minuten später sahen die Zuschauer das nächste Traumtor. Enock Maguru setzte Habben gekonnt in Szene, der den Ball gefühlvoll Richtung zweiten Pfosten lupfte, wo Marek Janssen den Ball wuchtig in die Maschen köpfte.

Acht Minuten vor Schluss sorgte Thilko Boekhoff – diesmal war es ein Seitfallzieher nach einem Freistoß – mit dem 4:2 für die Vorentscheidung. Doch Kickers Emden gab nicht auf. Der eingewechselte Manuel Suda sorgte eine Minute vor Schluss nach einer schönen Einzelleistung samt Schlenzer für den 3:4-Anschlusstreffer. Als aber VfL-Keeper Marcel Lücking wenig später einen Schuss von Tido Steffens glänzend parierte, durften die Leeraner jubeln (Text-Quelle: Ostfriesen-Zeitung)

Leer: Lücking; Barghorn, Klemm, Appeldorn (70. P. Maguru), Viétor, E. Maguru, Janssen, Lünemann, Boekhoff, Habben, Horn (90. Siemers).

Emden: Bartels; Menzel (76. Kasten), Diekmann, Meyer, Janssen, Visser (76. Suda), Goosmann, Bloem, Schmidt, Steffens, Lange (12. Eyüpoglu).

Tore: 0:1 Steffens (9.), 1:1 Horn (42.), 2:1 Habben (44.), 2:2 Steffens (64.), 3:2 Janssen (69.), 4:2 Boekhoff (82.), 4:3 Suda (89.).

 

Zuschauer: 400