Handelfmeter-Fehlentscheidung bringt VfL auf die Verliererstraße

Der bereits ausgewechselte und verwarnte Leeraner Thilko Boekhoff (links) sah kurz vor dem Schlusspfiff wegen Meckerns von Schiedsrichter Alexander Thole (Lohne) die Gelb-Rote Karte.
Der bereits ausgewechselte und verwarnte Leeraner Thilko Boekhoff (links) sah kurz vor dem Schlusspfiff wegen Meckerns von Schiedsrichter Alexander Thole (Lohne) die Gelb-Rote Karte.

Nach der 0:2-Niederlage bei Türkgücü Osnabrück kehrten nicht nur die Germania-Fußballer angeschlagen nach Leer zurück. Auch den
VfL-Bus erwischte es am frühen Sonnabendabend. Weil das Gefährt beim Ausparken am SC-Sportplatz einen Pfeiler gerammt hatte, mussten Teile der ramponierten Ladeklappe abgenommen werden, bevor die Heimfahrt angetreten werden konnte.

Vom Glück gesegnet waren die Ostfriesen an diesem Tag wahrlich nicht. Vor allem der sicherlich mit spielentscheidende Gegentreffer zum 0:1 sorgte für reichlich Frust bei den Germanen. Etwa zehn Minuten nach dem Seitenwechsel soll Holger Wulff der Ball im eigenen Strafraum in einer undurchsichtigen Situation an die Hand gesprungen sein. Zur Verwunderung beider Teams entschied Schiedsrichter Alexander Thole (Lohne) auf Elfmeter. Adem Ulusoy ließ sich diese Gelegenheit nicht nehmen – und traf zur Türkgücü-Führung (56.). „Das hat dem Spiel die entscheidende Wendung gegeben“, sagte Henning Baumann, der den VfL gemeinsam mit Harry Drent trainiert.

Bis dahin nämlich hatten die rund 150 Zuschauer leicht feldüberlegene Gäste gesehen, die auch die etwas besseren Chancen hatten. Erstmals gefährlich kamen sie vors Gehäuse der Hausherren, als Aladji Barrie
SC-Keeper Kevin Krzyzostaniak zu einer Parade zwang (16.).

Die größte Möglichkeit der ersten Halbzeit hatte nur 60 Sekunden später der Leeraner Thilko Boekhoff. Nach einem Freistoß von Klaus Barghorn tauchte der Mittelfeldspieler, der mit einer gebrochenen Nasenwand kickte, frei vor dem Osnabrücker Tor auf. Doch Krzyzostaniak reagierte bärenstark.

Mitte der ersten Hälfte kam Türkgücü besser in die Partie und zu Torgelegenheiten. Einen Freistoß von Sahin Günana parierte Germania-Keeper Marcel Lücking aber 34.), und ein Schuss von Gökhan Selvi verfehlte sein Ziel knapp (35.). Kurz vor der Pause hatte Leer dann noch einen aussichtsreichen Versuch. Aber nachdem Holger Wulff seinen Teamkollegen Aladji Barrie hervorragend in Szene gesetzt hatte, schoss dieser aus rund zwölf Metern drüber – auch weil ihm der Ball versprungen war.

Nach der Pause taten sich die Ostfriesen im Anschluss an das umstrittene Elfmetertor äußerst schwer. Zwar bemühten sie sich gegen die nun noch defensiveren Osnabrücker sehr, am SC-Abwehrriegel war aber kaum ein Vorbeikommen. Als in der 70. Minute Daniel Radojevic das 2:0 erzielte, war die Partie im Prinzip gelaufen, obwohl der VfL auch danach noch alles versuchte. Die Gelb-Rote Karte für den bereits ausgewechselten und zuvor verwarnten Thilko Boekhoff, der auf der Ersatzbank in Richtung Schiedsrichter gemeckert hatte (90.), setzte dem bitteren Tag samt Pleite im Abstiegsduell und Busschaden noch die Krone auf. (Text-Quelle: Ostfriesen-Zeitung)

 

Leer: Lücking; Barghorn, Appeldorn, Klemm, E. Maguru, Wiemker, Boekhoff (89. Kirschner), Lünemann, Wulff, Habben, Barrie.

 

Tore: 1:0 Ulusoy (Handelfmeter, 56.), 2:0 Radojevic (70.).