400 Zuschauer trauten gestern Abend im Hoheellern-Stadion des Fußball-Landesligisten VfL Germania Leer ihren Augen nicht. Da spielte sich der Tabellenletzte und Außenseiter TV Bunde auf gegnerischem Platz in einen furiosen Anfangsrausch. Nach fünf Minuten hieß es 0:1, fünf Minuten später 0:2 und nach 16 Minuten gar 0:3. Die Germanen erlebten zunächst ihr rotes Bunder Wunder. Da nutzte das große Engagement nach der Pause nicht mehr viel. Der VfL verkürzte lediglich noch auf 2:3.
„Wir haben die erste Halbzeit völlig verschlafen“, ärgerte sich Henning Baumann, der die Leeraner gemeinsam mit Harry Drent trainiert. „Nach einem 0:3 ist es schwer, die Partie noch zu drehen.“ Schließlich kämpften die Bunder im ersten Spiel nach der Rückkehr von Günter Geerdes und Ralph Schmidt auf die Trainerbank leidenschaftlich. „An der Ausdauer hapert es noch ein wenig“, analysierte Geerdes hinterher. „Aber die erste Halbzeit war von uns bärenstark.“ Die neuen und alten Bunder Trainer hatten schon vor dem Anpfiff lächelnd gute Laune verbreitet. „Wir wollen einfach Spaß haben und schönen Fußball spielen“, sagte „Ralli“ Schmidt.
Dieses Motto schien das Trainerduo den Spielern überzeugend eingeimpft zu haben. Zwar verpassten die Germanen bei einem Pfostenschuss von Martin Habben in der 2. Minute das 1:0, aber danach stürmten nur die „Roten“. Nach einem präzisen Pass von Volker Wirtjes schob Keno Schmidt den Ball überlegt an Torhüter Marcel Lücking zum 0:1 ins Netz. Dann vollendete Wirtjes eine herrliche Kombination zum 0:2. Schließlich glückte Eike Schmidt aus 25 Metern ein Traumtor in den Winkel zum 0:3.
Da schwiegen vorübergehend selbst die sonst so lautstark singenden Germania-Fans. Und die Leeraner Trainer wechselten direkt nach dem 0:3 Aladji Barrie als zusätzlichen Angreifer ein. Doch bis zur Pause blieb jeglicher Effekt aus. Die Bunder blieben das torgefährlichere Team.
Das änderte sich nach dem Wechsel. Plötzlich war Germania am Drücker. Als dann TV-Verteidiger Johann Lübbers den Leeraner Thilko Boekhoff zu Fall brachte, verwandelte Kevin Böse den Elfmeter zum 1:3. Auf der Gegenseite verpasste Eike Schmidt das 1:4, als er nach einem Zuspiel von Alexander Vogel aus kurzer Distanz das leere Tor verfehlte.
Als Kevin Böse nach einem Eckball in der 71. Minute das 2:3 köpfte, schien die Wende noch möglich für die Gastgeber. Germania warf am Ende alles nach vorne. Zunächst scheiterte aber der Bunder Eike Schmidt noch einmal freistehend an VfL-Torwart Marcel Lücking.
In den Schlussminuten nahm der Germania-Druck immer mehr zu. Als sich
TV-Torwart Marcel Kayser bei einem Freistoß verschätzte, hatte Philip Maguru noch die Chance zum 3:3, doch im Getümmel traf er nur ein Bunder Abwehrbein. Wenig später ertönte der Abpfiff – und es
begann die große Bunder Jubelparty.
(Text-Quelle: Ostfriesen-Zeitung)
Fotos vom Spiel
Der VfL: Lücking, Batbay (46. Appeldorn), Wiemker (18. Barrie), Klemm, Böse, Wulff, Lünemann (86. P. Maguru), Boekhoff, Barghorn, Vietor, Habben.
Bunde: Kayser, Lübbers, Schouwer, Winkler (68. Huxsohl), Bertram, K. Schmidt (84. Riethmann), Wirtjes (43. Hoppen), E. Schmidt, Buse, Vogel, Girod.
Tore: 0:1 K. Schmidt (5.), 0:2 Wirtjes (10.), 0:3 E. Schmidt (16.), 1:3 Böse (Foulelfmeter, 65.), 2:3 Böse (71.).
Schiedsrichter: Kampling (Papenburg).
Zuschauer: 400.
Landesliga Weser-Ems, Nachholspiel
Posted by VfL Germania Leer on Donnerstag, 10. März 2016