Der VfL Germania Leer feierte am Freitagabend den ersten Sieg der Saison – und das ausgerechnet im Ostfriesen-Derby beim BSV Kickers Emden. Die Leeraner gewannen im Ostfriesland-Stadion die Regenschlacht von Emden mit 3:2. „Wir haben gekämpft wie die Hunde und sind einfach nur glücklich“, freute sich Germania-Trainer Jurek Klukowski.
Dass die 502 Zuschauer einen nassen Stadionbesuch einem gemütlichen Länderspielabend auf dem heimischen Sofa vorzogen, sollten sie nicht bereuen. Sie sahen ein unterhaltsames Derby mit zwei Toren nach den ersten beiden Chancen. Nach einem Handspiel von Julian Meyer verwandelte Germania-Verteidiger Kevin Böse den Strafstoß zum 0:1 (4.). Drei Minuten später köpfte Andreas Fleßner eine Ecke von Fred Ocloo zum 1:1 ein (7.). Direkt nach dem Anstoß bot sich dem sehr agilen Ex-Emder im Germania-Trikot die Chance zum 1:2 – aber Martin Habben verzog knapp. Er wurde bei den offensiver eingestellten Gästen im Angriff von A-Junior Marek Janssen unterstützt.
Chancen gab es erst wieder Ende der ersten Halbzeit.
Dazwischen sahen die Fans rassige Zweikämpfe. Und einen etwas übermotivierten Fred Ocloo. Nachdem Schiedsrichter Manuel Kramer (Sande) einen Freistoß für ihn gepfiffen hatte, setzte er dennoch weiter nach und trat Benjamin Lünemann von hinten in die Beine. Der Referee wertete dies als Nachtreten und zeigte dem Emder die Rote Karte (29.).
Vier Minuten später hätten die Gäste in Führung gehen müssen. Doch eine Hereingabe für den aus einem Meter einschussbereiten Benjamin Lünemann blieb in einer Pfütze liegen (33.). Das 1:2 in dem weiter offenen Spiel fiel kurz vor der Pause. Habben bediente Janssen, der ohne Mühe aus fünf Metern traf.
Emdens Trainer Rudi Zedi reagierte zur Pause und brachte den zunächst geschonten Stürmer Torben Lange, der in der 60. Minute ein Abseitstor erzielte. Es wäre das 3:2 gewesen. Denn bereits unmittelbar nach Wiederanpfiff köpfte Tido Steffens nach einem Freistoß den Ball zum 2:2 ins Netz (49.). Die Partie lebte danach weiter vom Einsatz auf dem tiefen Boden. Ein Janssen-Schuss wurde im letzten Moment geblockt (66.) und ein Visser-Schuss strich knapp vorbei (77.), ehe Germania in der Schlussphase noch einen Elfmeter erhielt. Andreas Fleßner soll Holger Wulff gefoult haben – Fleßner bestreitet dies vehement. „Wir haben Leidenschaft gezeigt, sollten das Spiel aber nicht gewinnen“, kommentierte Zedi diese und weitere Entscheidungen nach der Partie.
Kevin Böse war es egal. Er trat an, zielte wieder in die rechte Ecke und traf zum 3:2-Sieg für Leer. Nach dem Abpfiff kam es noch zu unschönen Szenen. Schiedsrichter Kramer konnte erst im zweiten
Versuch und unter dem Schutz von Ordnern das Feld verlassen, nachdem zuvor Feuerzeuge und eine kleine Schnapsflasche aus dem Emder Fanblock in seine Richtung geworfen worden waren. (Text-Quelle:
Ostfriesen-Zeitung)
Fotos vom Spiel
VfL-TV: Video mit der Zusammenfassung des Spiels
Emden: Buß; T. Fleßner (46. Lange), Meyer, A. Fleßner, Menzel (87. Schmidt), Goosmann, Visser, Geiken, Ocloo, Suda, Steffens.
Der VfL: Bruns; Bahne (56. Vietor), Klemm, Böse, E. Maguru, Barghorn, Kirschner, Lünemann (80. Smit), Wulff, Janssen (73. Horn), Habben.
Tore: 0:1 Böse (Handelfmeter, 4.), 1:1 A. Fleßner (7.), 1:2 Janssen (45.), 2:2 Steffens (49.), 2:3 Böse (Foulelfmeter, 86.).
Rote Karte: Fred Ocloo (Emden, 29./Nachtreten).
Gelb-Rote Karte: Matthias Goosmann (Emden, 94. /wdh. Foulspiel).
VfL-TV:Jetzt im Video: Die wichtigsten Szenen und Tore des 3:2-Derbysiegs unseres VfL Germania Leer beim BSV Kickers...
Posted by VfL Germania Leer on Sonntag, 6. September 2015