VfL gewinnt erstmals nach 20 Monaten wieder zwei Spiele in Folge!

Das Rezept der Interimstrainer von Fußball-Landesligist VfL Germania Leer scheint simpel. Harry Drent und Teammanager Henning Baumann, die sich das Amt seit dem Abgang von Uwe Frieling teilen, haben ganz einfach die Gegentore abgeschafft. Nur mit einem fragwürdigen Foulelfmeter ließ sich die Germanen-Abwehr seit ihrer Amtsübernahme in vier Spielen ein einziges Mal bezwingen. Ansonsten scheiterten alle Gegner am Super-Riegel. So erging es gestern auch dem SC Melle. Mit 2:0 rang der VfL den Gast vor 200 Zuschauern nieder. Es war das Ende einer langen Serie: Erstmals seit fast 20 Monaten konnte Germania wieder zwei Spiele in Folge gewinnen. Im April 2013 gelang das gegen Damme (2:1) und Loga (6:1).


Harry Drent lächelte beim Abpfiff verschmitzt: „Es läuft. Ich glaube, wir verlieren kein Spiel mehr.“ Henning Baumann blieb im Überschwang der Gefühle sachlicher: „Wir stehen hinten so kompakt, dass der Gegner kaum eine Torchance hat.“

Laut VfL-Pressesprecher Mario Rauch impft Harry Drent den Akteuren die Taktik des Trainerduos immer wieder ein: Zwei Abwehrketten sollen jegliche Angriffe der Gegner im Keime ersticken. Dieses Mittel wirkte auch gegen den erfolgreichsten Torjäger der Liga. Ustim Schröder erzielte 20 der 34 Meller Treffer und damit fast 60 Prozent aller SC-Tore. Ralf Voorwold hatte gestern den Auftrag, die Tormaschine zu stoppen. „Das war eine Mega-Aufgabe“, sagte Voorwold. „Schröder ist ein grandioser Stürmer – vielleicht der beste der Landesliga.“ Auch die Beton-Germanen schalteten den Angreifer nicht gänzlich aus. In der 10. Minute war Schröder nach einem Freistoß zur Stelle, doch VfL-Torwart Marcel Lücking hielt den Schuss aus sieben Metern bravourös. Auch einen 25-Meter- Freistoß des Torjägers parierte Lücking. Und nach glänzender Schröder-Vorarbeit verfehlte David Liegmann knapp das Germanen-Tor. All diese Szenen ereigneten sich in der noch ausgeglichenen ersten Hälfte. Danach war vom „SC Schröder“ nichts mehr zu sehen.

Germania kämpfte sich von Minute zu Minute besser in die Partie. Einen Direktschuss von Benjamin Lünemann wehrte noch SC-Torwart Lennart Süllow ab. Doch nach einem Eckball von Thilko Boekhoff traf Timo Klemm zum 1:0. Sein Kopfball wurde auf der Linie abgewehrt. Im Nachschuss bugsierte der Leeraner Abwehrrecke den Ball ins Netz. SC-Supermann Schröder analysierte diesen Treffer hinterher superfair. „Ich sollte auf Klemm aufpassen. Das Tor geht ganz alleine auf meine Kappe.“

Genauso wie der Regen steigerte sich auch Germania nach der Pause. Fast alle Meller Angriffe endeten schon an der Mittellinie. So erkämpfte sich der VfL viele kleine und einige größere Möglichkeiten. Timo Klemm köpfte am Tor vorbei. Thilko Boekhoff, Sebastian Schlumberger und Kevin Böse verfehlten mit Schüssen ebenfalls das Ziel.

Das alles geriet zur Nebensache, weil die Gastgeber in der Hauptsache Gefahr und Ustim Schröder vom Tor fernhielten. Das fiel noch leichter, als SC-Akteur Faton Maxharraj nach einem rüden Foul an Boekhoff die Rote Karte sah (77.).

Zwar verstärkten die zehn Meller in den Schlussminuten die Offensive. Doch Harrys Bollwerk offenbarte keine Lücke. Einen Konter in der 94. Minute schloss Benjamin Lünemann dann sogar mit dem 2:0 ab. „So kann es weitergehen“, strahlte Ralf Voorwold. „Fast schade, dass bald die Winterpause beginnt.“ (Text-Quelle: Ostfriesen-Zeitung)

Fotos vom Spiel


Der VfL: Lücking; Wiemker, Klemm, Böse, Voorwold, Westermann (90. Andreessen), Lünemann, Boekhoff, Schlumberger, Vietor, Habben.


Tore: 1:0 Klemm (40.), 2:0 Lünemann (90+4.).