2:1! Herdemertens schießt VfL in der Nachspielzeit zum Sieg

Marcel Lücking riskierte mehrfach Kopf und Kragen
Marcel Lücking riskierte mehrfach Kopf und Kragen

Alles lief am Sonnabend für den Anhang des Fußball-Landesligisten VfL Germania Leer auf eine gemütliche Teestunde nach einem souveränen Erfolg über BW Hollage hinaus. Dann versetzten die Germanen in der 14-Uhr-Partie vor allem ihrem Coach doch noch einen Adrenalin-Stoß. Erst stand Werner Pastorek die Verzweiflung ins Gesicht geschrieben, dann folgte grenzenloser Jubel und ein 50-Meter-Sprint in rekordverdächtiger Seniorenzeit.

Denn nach dem überraschenden 1:1 (85.) der Gäste glückte dem eingewechselten Felix Herdemertens noch das 2:1-Siegtor in der Nachspielzeit. Da ignorierte der Trainer seine Coaching-Zone, startete rasant und stürmte aufs Feld, um den Schützen höchstpersönlich zu herzen.

Beim Abpfiff zwei Minuten später strahlte Pastorek übers ganze Gesicht: „Wir haben in dieser Saison schon so viel Pech gehabt. Da musste das Glück irgendwann zurückkommen“, kommentierte er den kleinen Befreiungsschlag im Abstiegskampf.

Der wahre Germanen-Held der Anfangsphase stand jedoch auf der anderen Seite. Torhüter Marcel Lücking hatte mit überragenden Slapstick-Einlagen das 0:0 gerettet. Erst wehrte er einen Schuss von Dennis Greiff ab. Der Ball sprang in Billard-Manier von Lücking zurück zum Schützen und von dessen Körper hinweg über den Torhüter und gegen die Latte.

Lücking, Latte – so hieß es auch eine Minute später. Bei einem Kopfball von Felix Feldkampf lag der Keeper quer in der Luft und lenkte den Ball ans Aluminium. „Ich glaube, ich habe den Ball mit der Brust abgewehrt.“ Selbst neutrale Besucher schwärmten: „Das war eine Weltklasse-Parade“, sagte Thilko Boekhoff von Germanias Ligagefährten Kickers Emden.

Nach der Lücking-Show drehten die Vorderleute auf, ließen den Ball geschickt laufen und bekamen den Gegner in den Griff. Christopher Appeldorn erzielte das 1:0 (17.). Das gefiel auch dem Ehrenvorsitzenden Enno Poets. „Die Mannschaft spielt richtig guten Fußball“, lobte er zu Beginn der zweiten Hälfte. Germania ließ kaum eine gegnerische Chance zu. Mehrfach lag das 2:0 in der Luft. Kowalczyks Direktschuss nach einer Ecke holte Gäste-Torwart Tobias mit den Fingerspitzen aus der Ecke. Und nach einem herrlichen Solo schoss Matthias Goosmann freistehend über das Tor.

So sah es nach einem unspektakulären 1:0-Sieg aus, ehe plötzlich Dennis Greiff völlig frei vor dem Germanen-Tor auftauchte und zum 1:1 traf. Letztlich steigerte der zwischenzeitliche Ausgleich den Genuss-Faktor beim Germanen-Triumph.(Text-Quelle: Ostfriesen-Zeitung)

Fotos vom Spiel

 

Der VfL: Lücking; Appeldorn, Goosmann, Grocholski, Vogel (66. Tomaszewski), E. Maguru, Kowalczyk, Lünemann (46. Herdemertens), Gläser (59. Treuke), Bahne, P. Maguru.

 

Tore: 1:0 Appeldorn (18.), 1:1 Greiff (85.), 2:1 Herdemertens (90.+1).