1:4 in Melle: VfL bricht in der zweiten Halbzeit ein

Der SC Melle 03 hat den kleinen Negativtrend gestoppt: Nach zwei Auswärtsniederlagen in Folge haben die Grönegauer nach zwischenzeitlichem Rückstand einen 4:1-Sieg über Germania Leer errungen. Damit klettert das Team auf Platz zwei der Landesliga-Tabelle. Es war am Sonntagnachmittag vor rund 180 Zuschauern am Melos-Kunstrasenplatz in Melle ein Erfolg der Sorte „oft gehabt“, wie bei einigen Heimspielen in den vergangenen Wochen. Nach Schwierigkeiten im ersten Durchgang drehten die Grönegauer nach dem Seitenwechsel mächtig auf.

Ein wichtiger Mann im Zentrum des Geschehens war – auch ohne Treffer – Ousmane Soumah. Der zweikampfstarke Mittelfeldspieler zog die Kollegen mit – gerade auch in der Anfangsphase, in der es nicht lief.

„Ousmane spielt eine richtig gute Hinrunde“, meinte dann auch Trainer Jürgen Gessat nach dem Abpfiff und ging über zur Spielanalyse: „Wir mussten den Rückstand gegen einen in der ersten Halbzeit sehr gut sortierten Gegner erst einmal verdauen. Im zweiten Durchgang hat das Spiel dann eine besondere Eigendynamik entwickelt. Das 1:1 war der Türöffner, die weiteren Tore waren sehr schön herausgespielt.“

In der ersten Hälfte tat sich der SCM schwer gegen kampfstarke und sehr früh störende Gäste, die mit einem Sonntagsschuss von Benjamin Lünemann ins lange Eck (11.) in Führung gingen. Die Platzherren fanden nicht in die Partie, hatten viele einfache Ballverluste und kreierten kaum Torchancen. Die einzige nennenswerte vergab Ustim Schröder: Aus dem Strafraumgewusel suchte er den Abschluss, doch die vielbeinige Gäste-Abwehr verhinderte den Ausgleich (40.).

Zur zweiten Halbzeit brachte Gessat seinen offensiven Wirbelwind Yakup Akbayram. Mit ihm kam die Wende. Gessat erklärte seine Wechselstrategie später so: „Yakup ist derzeit nicht in der Verfassung, über 90 Minuten Tempo zu gehen.“ Der SCM kombinierte nun immer flüssiger und selbstbewusster, wagte auch mal den unkonventionellen Offensivball und nahm sich mutige Abschlüsse – wie Alexander Nordheimer: Aus quasi unmöglichem Winkel an der linken Strafraumgrenze zog der Stürmer nach Pass von Akbayram ab – und traf wunderschön aus spitzem Winkel ins lange Eck (56.).

Nun sprang die SCM-Maschinerie so richtig an. Nach einer schnell ausgeführten Ecke tanzte Akbayram auf halb rechts einen Gegner aus, legte sich den Ball zurecht und traf gefühlvoll zum verdienten 2:1 in den Winkel (66.). Kurz darauf hatte er bei einem Tempodribbling Pech, als er am letzten Gegner an der Strafraumgrenze hängen blieb. Abwehrspieler Carsten Klamer hatte ihn mit einem langen Diagonalball in Szene gesetzt.

Kurzzeitig wurde es noch einmal spannend, weil die durchaus nicht enttäuschenden, aber letztlich chancenlosen Gäste ihre Offensivbemühungen verstärkten. Doch mit dem 3:1 durch Schröder nach einer Zuckervorlage von Akbayram (72.) war das Spiel zugunsten der Gastgeber entschieden. Wenig später bedankte sich Schröder bei seinem Kollegen für die vorherige Vorarbeit und legte nun seinerseits für Akbayram auf, der das Leder zum 4:1-Endstand einschob (76.). Die Gelb-Rote Karte für Leers Christopher Appeldorn nach einem Foul (82.) hatte keinen Einfluss mehr auf den Spielverlauf. (Text-Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung)

Der VfL: Lücking; Appeldorn, Goosmann, Kowalczyk, E. Maguru, Lünemann, Treuke, Gläser (80. Neziraj), Bahne, P. Maguru (67. Vogel), Andreessen (72. Westermann).

Tore: 0:1 Lünemann (11.), 1:1 Nordheimer (56.), 2:1 Akbayram (69.), 3:1 Schröder (72.), 4:1 Akbayram (76.)